Sein erstes Projekt war die Handwerkerzentrale der Warsteiner Brauerei; Beckmann war zuständig für die Fassade. Danach konstruierte er Dachbinder, Stützen und andere Stahlbetonfertigteile. Er bezeichnet sich selbst als Perfektionist, eben als „einen typisch deutschen Ingenieur“: Wenn eine Betonoberfläche voller Lunker und Grate ist, nervt ihn das. Am liebsten hätte er alle Oberflächen so glatt wie einen Kinderpopo. „Geht ja nicht immer, schon klar, aber ich hätt‘ s halt gerne so.“
„Manchmal grüble ich ne Nacht drüber und komme morgens mit der Lösung ins Büro.“
Nach dem Studium in Wuppertal kam Beckmann bald zu Lehde. Am 31. Dezember wird seine offizielle Berufsphase zu Ende sein. Ein paar Urlaubstage werden noch abgezogen – und dann kommt Beckmann im Januar zurück. Zwar nur einmal pro Woche und auf kleiner Honorarbasis. Aber so ganz kann er das Familienunternehmen nicht hinter sich lassen. Das will er auch nicht.
Er wird sich um die immer weiter fortschreitende Betontechnologie kümmern sein Know How über Rezepturen und Herstellungsmethoden Stück für Stück an seinen Werksleiter-Kollegen Roland Manske und dessen Kollege Viktor Klassen weitergeben. „In den vergangenen Jahren sind so viele EU-Normen und andere Vorschriften entstanden, da blickt fast keiner mehr durch.“
Rainer Beckmann liebt seine Arbeit. Viel Ablauforganisation, viel Planung, immer wieder Trouble-Shooting. „Wir bräuchten nicht Ingenieure zu sein, wenn es nicht immer mal wieder Schwierigkeiten geben würde.“ Beckmanns Sohn Patrick arbeitet übrigens inzwischen auch bei Lehde. Und zwar als Bauingenieur.