50 Prozent weniger Gewicht – verbesserter CO2-Fußabdruck
Erstmals testet die J. Lehde GmbH die Kombination aus Glasfaser und Beton. Für den Bau einer Mitarbeitergarage wurden Stahlbetonfertigteile produziert, die anstelle der klassischen Stahlbewehrung nun Bewehrungselemente aus Glasfaser bzw. Karbon enthalten.
Beim Einsatz von Glasfaserelementen können etwa 50 Prozent Beton eingespart werden. Das macht die Bauelemente bei gleicher Stabilität leichter, verringert Transportkosten, erlaubt kleinere Baukräne und verbessert den CO2-Fußabdruck. Weiterer Vorteil: Beim Karbon- oder Glasfasermaterial darf es sich durchaus um Recyclingmaterial handeln – etwa aus dem Fahrzeugbau.
„In der Branche wird das Thema kontrovers diskutiert. Wir wollten jetzt unsere eigenen Erfahrungen sammeln.“
Stahlbetonfertigteile werden grundsätzlich bewehrt, damit der Beton nicht nur Druckbelastung, sondern auch Zugbelastung aufnehmen kann. Erforderlich sind dafür Matten oder sogar Körbe aus Stahldrahtgeflecht. Diese werden bei der Produktion mit Beton umgossen. Dasselbe kann man im Prinzip mit Glasfaserelementen machen. Allerdings können diese nicht gebogen werden; sie brechen sonst. Deswegen müssen GF-Bewehrungen fertig zugekauft werden oder aber es müssen die erforderlichen Mattenstrukturen mit Kunststoffclips zusammengesteckt werden.
Martin Risse: „Wir schauen uns das in Ruhe an und sammeln unsere Erfahrungen. Noch sind Glasfaserverstärkte Bauelemente vergleichsweise teuer. Wir wollen aber unsere Schulaufgaben gemacht haben, wenn die Produkte technisch und preislich wettbewerbsfähig sind.“
Die neue private Garage des Chefarchitekt Christian Trost wurde nun mit Glasfaserelementen bewehrt. Er wird nun während der nächsten drei Jahre aufmerksam beobachten und jegliche Veränderungen, Risse oder Setzungen an unser F&E-Team zurück melden.